der raue Norden
Von allen Regionen Irlands trifft der Begriff "unverfälschte Landschaft" am besten auf den Nordwesten des Landes zu. Hierzu gehören die Grafschaften Cavan, Donegal, Leitrim, Monaghan und Sligo. Sie bilden eine eindrucksvolle Mischung aus wundervollen Küsten, weitläufigen Hügelketten, Bergen und lieblichen Seen.
Es ist ein Reiseland für Individualisten, die Naturerlebnisse und Einsamkeit suchen. Angler, Wanderer, Hobbyarchäologen, Fans der Volksmusik und Liebhaber der irischen Literatur.
Der Nordwesten ist auch ein Gebiet des Gaeltacht, wo sich der Reisende an gälische Laute und einsprachige Wegweiser gewöhnen muss. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage sind seine Bewohner tief mit der irischen Tradition verwurzelt. Weitere Informationen entnehmen Sie den Informationsseiten des Fremdenverkehrsvereins der Region unter www.ireland-northwest. travel.ie
Letterkenny, Co. Donegal
Letterkenny ist mit 9000 Einwohnern die größte Stadt in der Grafschaft Donegal. Sie liegt oberhalb des Rivers Swilly, der in den Lough Swilly mündet, einen 40 km langen Meeresarm des Atlantischen Ozeans.
Er wird im Osten von der Inishowen Halbinsel begrenzt. Der Ort verfügt zwar über keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, eignet sich aber dennoch aufgrund seiner guten Infrastruktur als zentraler Ausgangspunkt für Ausflüge in den nördlichen Teil Donegals und für Exkursionen an die Küste von Antrim in Nordirland.
Letterkenny geht auf eine Plantationgründung (planmäßige Ansiedlung englischer Siedlerfamilien aus Südschottland) des 17. Jh durch George Maybury zurück. Wirklich sehenswert in der Stadt ist die St. Eunan`s Cathedral im neogotischen Stil, die reich ist an Verzierungen mit keltischen Motiven und sehr schöne Glasfenster besitzt.
Donegal, Co. Donegal
Die Grafschaft Donegal wird unter den Irlandtouristen noch als Geheimtip gehandelt. Mit ihrer Lage im äußersten Nordwesten ist sie abseits genug, um von reisenden Massen auf absehbare Zeit verschont zu bleiben.
Donegal bietet seinen Besuchern eine einzigartige Szenerie von Mooren, atlantischen Steilklippen, tiefschwarzen Gebirgsseen und von Heidekraut überzogenem Farmland. Der Torfabbau ist neben dem Fischfang eine wichtige Einnahmequelle.
Torf wird im großen Stil gestochen und industriell zur Energieerzeugung genutzt. Überall sieht man Männer, Frauen und Kinder auf den Feldern, die bunte Plastiktüten voll mit Torf tragen.
Donegal ist eine der neun Ulster Grafschaften. Bei der Teilung der Insel im Jahre 1921 wurde sie der Irischen Republik zugeteilt. Donegal Town ist ein kleiner Ort mit ca. 2000 Einwohnern und liegt an der Mündung des Eske River in die Donegal Bay. Sie ist Zentrum der Tweed Industrie. Sein heutiges Ortsbild verdankt es der gezielten Planung der Briten.
Zentrum des Ortes ist ein großer, dreieckiger Platz "The Diamond" mit einem 8 m hohen Obelisk. Er wurde im 17 Jh. in Gedenken an vier Franziskanerpater errichtet, die die berühmten "Annals of the Four Masters" (Die Annalen der vier Magister) schrieben. Hierbei handelt es sich um eine Chronik der Entwicklung des gälischen Irlands. Ihre Abteiruinen (Donegal Abbey 1474) befinden sich südlich der Stadt. Im selben Jahr entstand das auf einem Felsen oberhalb des Ortes gelegene O' Donnell Castle, der Stammsitz des O' Donnell Clans, der vom 15. bis zum 17 Jh. hier die Herrschaft hatte. Der Burgherr Hugh Roe O' Donnell selbst brannte die Burg nieder, um deren Übernahme durch die Engländer zu verhindern.
Die Burg fiel an einen englischen Offizier, Captain Basil Brooke, der weitgehende Wiederaufbauarbeiten in Angriff nahm und das Anwesen um ein schönes Herrenhaus erweiterte.
Ballyshannon, Co. Donegal
Ballyshannon ist ein ansprechender Ort oberhalb des River Erne. Er eignet sich bestens für Erkundungen an die Küste oder auch nach Nordirland. Bekannt ist der Ort als Geburtsstätte des Dichters William Allingham (1824-1889), dessen Grab sich auf dem Friedhof der St. Anne's Church befindet. Top-Ereignis ist alljährlich das Folkfestival Anfang August, das zu den besten des Landes gehört.
Die halbe Gemeinde ist in irgendeiner Form an der Ausrichtung des Festes beteiligt, welches zwar professionell, aber nicht kommerziell abläuft. Irische Gastfreundschaft wird bei so einem Anlass natürlich groß geschrieben, und der eingefleischte Musikfan wird schon bald von den Einheimischen ganz akzeptiert.
Die meisten Konzerte finden unter "einem Dach" statt, so dass das Vergnügen nicht durch einen plötzlichen Wetterumschwung getrübt werden kann.
Sligo, Co. Sligo
Sligo ist das Tor zum Nordwesten und kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Die Stadt liegt sehr idyllisch zwischen dem romantischen Lough Gill und der Sligo Bay. Im Mittelpunkt steht der berühmte irische Dichter und Nobelpreisträger William Butler Yeats. Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Dublin, London oder zuletzt auf dem Kontinent verbrachte, wurden viele seiner Werke durch diese Region beeinflusst. Die landschaftliche Vielfalt Sligos mit seinen Bergen, den Heidelandschaften, seinen Seen und Inseln und einem sich ständig wechselnden Himmel sind in zahlreichen Versen verewigt.
Auf dem kleinen Dorffriedhof der Gemeinde Drumcliffe, ca.10 km nördlich von Sligo, befindet sich das Grab von W.B. Yeats. In der Stadt Sligo erinnern viele Gebäude und Inschriften an den Lyriker.
Die "Yeats International Summer School" ist alljährlich im August der Treffpunkt etlicher Yeats-Fans. Hier wird in Seminaren und Vorträgen das Werk des Dichters gewürdigt. Auch wenn Sligo verglichen mit den touristisch etablierten Zentren im Südwesten noch in Sachen Fremdenverkehr ein Nachzügler ist, so hat sich rund um Yeats ein ganzer Industriezweig entwickelt, der versucht, vor allem Bildungsreisende für "ihr" County zu begeistern.
Die Gründerzeit der Stadt geht auf das Jahr 1245 zurück, als der Normanne Maurice Fitzgerald den Ort, eine Burg und ein Kloster (Sligo Abbey) gründete. Bei einer Invasion der Engländer im Jahre 1642 wurde die gesamte Stadt niedergebrannt und die verbliebene Bevölkerung getötet.
Carrick-on-Shannon, Co. Leitrim
Carrick-on-Shannon ist mit ca. 2000 Einwohnern kleinste Hauptstadt einer irischen Grafschaft, dem County Leitrim. Aufgrund seiner Lage am Fluss Shannon stellt der hübsche Ort die ideale Ausgangsbasis für Angler und Bootstouristen dar.
In einem Radius von 10 km um Carrick-on-Shannon liegen bis zu 40 Seen, die aufgrund ihrer Sauberkeit eine Vielzahl verschiedener Fischarten beherbergen. Für Freizeitkapitäne ist Irland ein Eldorado, und Carrick-on-Shannon ist dem Insider ein Begriff.
Für die kleinen wendigen Motorboote/-yachten bedarf es keinen Bootsführerschein, eine Einweisung durch das Personal der Bootsmarinas genügt.
Cavan, Co. Cavan
Cavan ist der Hauptort der gleichnamigen Grafschaft. Die Grafschaft grenzt wie das County Monaghan an Nordirland, und hat wenig kulturelle Sehenswürdigkeiten vorzuweisen. Die Stadt Cavan ist bekannt für ihre Cavan Crystal Factory, die in der Glasherstellung mit der Waterford Crystal Glasfabrik im Südosten Irlands konkurriert.
Den Reiz Cavans macht seine Landschaft aus, die aus einem Labyrinth von Flussläufen und kleinen Seen besteht. Man sagt, Cavan besitze für jeden Tag des Jahres einen See. Die Gewässer sind sauber und der Traum eines jeden Anglers.
Noch unberührt sind die Bergketten der Cuilcagh Mountains im äußersten Nordwesten, in denen der Shannon entspringt. Der Shannon-Erne Waterway, ein erst im letzten Jahrzehnt fertiggestellter Kanal, der die beiden Flusssysteme des Shannon und Erne miteinander verbindet, ist zudem Anziehungspunkt für Urlauber, die ihre Ferien auf den Kabinenkreuzern verbringen wollen.
Die Lifeforce Mill, eine wunderschön restaurierte Getreidemühle, informiert anschaulich über die Geschichte des Getreidemahlens seit dem Mittelalter. Der interessierte Besucher kann hier während einer Besichtigung sein eigenes Brot backen.
Interessantes auf einen Blick
Carrowmore
Unweit von Sligo befindet sich eine der größten und bedeutendsten Megalithgrabanlagen Europas. Die meisten der etwa 60 Hünen- und Ganggräber verteilen sich um den zentralen Hügel Listoghill. Auch einen Steinkreis, der das besterhaltene Hünengrab umgibt, kann man hier bewundern. Man schätzt, dass die ältesten Überreste zwischen dem 3. und. 4 Jahrtausend vor Christus hier angelegt wurden.
Damit sind sie noch um 700 Jahre älter als Irlands bekannteste Grabanlage Newgrange.Keines der Gräber ist mehr von einem originalen Steinhügel bedeckt. Es wird vermutet, dass die Hügel, die die Gräber bedeckten, im Laufe der Jahrhunderte abgetragen wurden, und der darunter liegende Sand und Kies zum Straßenbau benutzt wurde.
Die Megalithdenkmäler dienten teilweise als Steinbruch.
Glenveagh Nationalpark
Der Glenveagh Nationalpark umfasst ein Gebiet von fast 100 km² mit einer großartigen Berg- und Moorlandschaft, und ist damit Irlands größtes Naturschutzgebiet. Es ist die Top-Attraktion in der Grafschaft Donegal.
Schluchten, wunderschöne Seen und ein großes zusammenhängendes Waldgebiet, gleichsam Rückzugsgebiet für Herden von Rotwild, zeigen sich dem Besucher in ihrer ganzen Pracht. Der Park wurde 1986 eröffnet und bietet neben seinen atemberaubenden Naturschönheiten auch für den Kulturinteressierten eine Sehenswürdigkeit:
Das Glenveagh Castle, welches im Jahre 1870 vom ersten Besitzer John George Adair errichtet wurde, und mit Möbeln im viktorianischen Stil ausgestattet ist. Mit der Gestaltung der Gartenanlage um die Burg herum begann die Witwe Adairs gegen Ende des 19. Jh. Der spätere Besitzer Henry McIlhenny erweiterte den Park. Eine Vielzahl exotischer Pflanzen, darunter der üppig wachsende Rhododendron, wurden hier im Laufe der Jahre heimisch.
Ein Besucherzentrum, welches sich hervorragend in die Landschaft einfügt, informiert über die Geschichte des Parks und gibt Auskunft über Flora, Fauna und geologische Besonderheiten der Region.
Der Park ist ganzjährig geöffnet.
Glencolumbkille
Glencolumbkille ist ein malerischer Ferienort an der äußersten Westspitze der Grafschaft Donegal, der auf eine Klostergründung des heiligen Columbkille zurückgeht. Eine sandige Bucht und eine eindrucksvolle Küstenkulisse gehören zur näheren Umgebung.
Alljährlich findet in Glencolumbkille am 9. Juni (dem Namenstag des Heiligen) eine Wallfahrt statt. Im Umkreis von 5 km stehen an den Berghängen mehrere Steinsäulen, die von den Gläubigen noch vor Sonnenuntergang mehrmals umrundet werden müssen.
Die Abgeschiedenheit der Gegend brachte es jedoch mit sich, dass Mitte des letzten Jahrhunderts der Ort fast vom Aussterben bedroht war. Fehlende Erwerbsmöglichkeiten hatten eine starke Abwanderung, vor allem bei der irischen Jugend, zur Folge.
Der irische Geistliche Father James Mc Dyer, der 1951 die örtliche Pfarrei übernahm, erkannte das Problem und gründete eine Kooperative, die gälische Sommerschulen, eine gälische Zeitung, genossenschaftliche Unternehmen, Kleinindustrien und ein Museumsdorf ins Leben rief. Hier wurden die kunsthandwerklichen Fähigkeiten der Dorfbewohner vermarktet. Mit dem Tod des Geistlichen zerfiel die Kooperative. Die Mehrzahl der Projekte werden heute als Privatunternehmen geführt.
Das sehenswerte Freilichtmuseum (geöffnet von April bis September ) beherbergt Cottages aus verschiedenen Epochen vom 17. bis 19. Jh, die einen anschaulichen Einblick in das Leben der hiesigen Bevölkerung vermitteln. Im Museumsdorf werden ab und zu Folkloreabende veranstaltet.
Mullagh
In Mullagh, Co. Cavan, ca. 12 km nördlich von Kells befindet sich das St. Kilian's Heritage Centre. Eine Ausstellung und ein ca. 15 minütiges Video dokumentieren das Leben und die Epoche des Heiligen Kilian, der um 640 v.Chr. in Mullagh geboren wurde. Im 6. und 7. Jahrhundert wurden viele irische Mönche zu Missionaren auf dem Kontinent. Sie bereisten ganz Europa und trugen so zur Verbreitung des Christentums bei.
Der Heilige Kilian war einer der irischen Märtyrer, die in Europa für ihren Glauben ihr Leben ließen. Er wurde später Schutzpatron des Bistums Würzburg.
Slieve League
Die Slieve League sind fantastische Klippenformationen südlich von Glencolumbkille, die zu den höchsten und beeindruckendsten Steilküsten Europas gehören.
An ihrem höchsten Punkt ragen Sie bis zu 600 m aus dem Atlantik, und da hier das Aufgebot an Touristen weit weniger groß ist als an den Cliffs of Moher in der Grafschaft Clare, ist die Szenerie noch eindrucksvoller.
Die Gegend hat aber außer den Klippen noch mehr zu bieten. Die 3 km zur Steilküste sollte man auf jeden Fall zu Fuß zurücklegen, um die unvergleichbare Landschaft auf sich wirken zu lassen. Grandiose Ausblicke auf das Meer, die Donegal Bay und die Sligo Mountains bieten sich dem Betrachter. Wanderer und Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
In Irland am Wild Atlantic Way
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Klippenwandern in Irland am Wild Atlantic Way
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